Für das jüngste Projekt „Sanierung Altarraum“ waren sehr umfassende Vorbereitungen erforderlich. Sie sind bei der Betrachtung des Altarraumes heute nicht mehr zu sehen! Neben einem statischen Gutachten und darauf aufbauende Ausführungsplanungen für die vorbereitenden baulichen Maßnahmen unterstützte der Förderverein auch die Erstellung des Restauratorischen Gutachtens für die Ausmalung des Altarraumes.
Unser Kirchenarchiv erwies sich für das Restauratorischen Gutachtens als eine besondere Fundgrube. Zwei Fotoaufnahmen zeigen den Kircheninnenraum in Richtung Orgel und in Richtung Altarraum nach der Renovierung 1882. Sie sind vom damaligen Baumeister Johann Gotthilf Möckel handsigniert und dokumentieren, wie er die Renovierung der Briesnitzer Kirche dem damaligen Zeitgeschmack der Neogotik anpasste. Er ließ den Kirchturm, so wie wir ihn heute sehen, fast vollständig neu erbauen. Das Kirchenschiff bekam einen neuen Dachstuhl und darunter ein gemauertes Gewölbe. Die Kirche wurde neu verputzt. Emporen, Orgel, Altar und Kanzel wurden neu gestaltet.
Betrachtet man die Details, erkennt man, dass der Baumeister damals wohl nichts dem Zufall überlassen und stets den Raum als Gesamtkunstwerk betrachtet hat. Dank der aufbewahrten und wiederentdeckten Zeitzeugnisse wurden diese Details mit dem Restauratorischen Gutachten anhand von Befundstellen in originaler Farbigkeit sowie mit genauen Maßen nachgewiesen und nach Abstimmung mit dem Denkmalschutzamt der Landeshauptstadt Dresden der Ausmalung des Altarraums 2010 zu Grunde gelegt.
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